Die Pianistin Kyra Steckeweh konzertiert als Kammermusikpartnerin, Liedbegleiterin und solistisch. Ihre oft unkonventionellen Programme finden bei Publikum und Presse großen Anklang. Sie studierte Klavier und Instrumentalpädagogik bei Tomoko Ogasawara an der Hochschule für Musik Freiburg, sowie an der Universität Mozarteum in Salzburg bei Prof. George Kern, außerdem die Fächer Schulmusik und Geschichte in Freiburg. Als Solistin befasst sie sich neben dem Standardrepertoire für ihr Instrument mit der wenig bekannten Musik von historischen Komponistinnen. Die Musik von Frauen als Teil des kulturellen Erbes wahrnehmbar zu machen, ist ein großer Ansporn für die rege Konzerttätigkeit der Pianistin. Hierfür arbeitet sie teilweise mit Autographen, da zuverlässige Notenausgaben nicht immer verfügbar sind. Im Rahmen einer Qualifikationsstelle an der Hochschule für Musik Freiburg konnte sie in den letzten Jahren ihre musikphilologischen Kompetenzen im Bereich der historisch-kritischen Notenedition erweitern, um auch bislang unveröffentlichte Werke zu edieren und als Pianistin aufführen zu können. 2016 und 2018 erschienen ihre Einspielungen mit Klavierwerken von Mélanie Bonis und Lili Boulanger, Fanny Hensel und Emilie Mayer. Im Frühjahr 2020 spielte sie für Deutschlandfunk Kultur Klavierwerke von Dora Pejačević, Sophie Westenholz und Ethel Smyth ein. Im Herbst 2020 erhielt sie gemeinsam mit dem Filmemacher Tim van Beveren den OPUS KLASSIK 2020 für den 95-minütigen Dokumentarfilm »Komponistinnen«. Zuvor hatte der Film bereits mehrere internationale Auszeichnungen erhalten. Im Dezember 2021 erschien ihre Erstedition von Klavierwerken der Komponistin Agnes Tyrrell (1846-1883) beim Musikverlag Ries & Erler. Seit dem Wintersemester 2022/23 ist sie außerdem Lehrbeauftragte für «Gender Studies» an der Hochschule für Musik Nürnberg.